Dr. forest Christoph Hoffmann

Befristete Streckung der AKW-Laufzeiten wäre wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit

Eine zeitlich begrenzte Streckung der Laufzeiten der noch verbliebenen Kernkraftwerke würde in der aktuellen Notlage helfen, den Gasverbrauch in der Stromproduktion soweit wie möglich zu senken. Dabei handelt es sich ausdrücklich um eine Streckung der Laufzeiten um wenige Monate, eventuell auch bis ins Jahr 2024 hinein. Nicht um die generelle Aufkündigung des Atomausstiegs. In der schwersten Energiekrise seit Jahrzehnten mitten im Winter drei sichere und klimaneutrale Kernkraftwerke vom Netz zu nehmen, und dadurch übrigens auch mehr klimaschädliche Kohle zu verstromen als nötig, ist absurd. Darauf sollten sich alle einigen können. Eine befristete Streckung der Laufzeiten wäre sowohl ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit als auch ein Zeichen der europäischen Solidarität. Denn es besteht die berechtigte Sorge, dass der Strombedarf im Winter ohne die Kernkraftwerke nicht nur in Teilen Deutschlands, sondern auch in Frankreich nicht gedeckt werden kann.