Dr. forest Christoph Hoffmann

HOFFMANN MDB: Özdemirs Pestizid-Exportverbot zeugt von fachlicher Unkenntnis und verfehlt das Ziel

Bild: Nicole Gorski

Zu der Ankündigung von Bundesagrarminister Cem Özdemir, den Export für Pflanzenschutzmittel ohne deutsche Zulassung zu verbieten, erklärt Dr. Christoph Hoffmann MdB, Stv. Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und stv. Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft:

„Das geplante Exportverbot für in Deutschland nicht zugelassene Pflanzenschutzmittel zeugt von fachlicher Unkenntnis und geht komplett am Ziel vorbei. Für viele der Pflanzenschutzmittel beantragen die Hersteller in Deutschland keine Zulassung, weil entweder die Schädlinge hier nicht vorkommen oder die zu behandelnden Pflanzen hier nicht angebaut werden. Im globalen Süden werden ganz andere Pestizide benötigt als hierzulande. Heuschreckenschwärme in Subsahara Afrika lassen sich nicht mit den gleichen Mitteln wie deutsche Getreideblattläuse aufhalten.

Ein solche Regelung wäre zynische Arroganz den Entwicklungsländern gegenüber. Sie sind auf diese Mittel angewiesen, um ihre Ernten zu schützen und Nahrungsmittelsicherheit zu gewährleisten. Ein Exportverbot würde die Länder des globalen Südens noch stärker von Lebensmittelimporten abhängig machen und sie gleichzeitig noch stärker in die Arme Russlands als einen der größten Weizenexporteure treiben.

Dabei wird auch noch das Ziel des Verbraucherschutzes komplett verfehlt. Dafür müsste – genau andersherum – die Einfuhr von Lebensmitteln nach Deutschland verboten werden, die mit hierzulande nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden.“